„Damit es aufhört“ – Vom Kampf der Betroffenen sexuellen Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche

Seit 2010 dauern die Enthüllungen über die zahlreichen Verbrechen an Kindern und Jugendlichen durch Priester und ihre Vorgesetzten in der Presse an. Eine umfassende Aufklärung des katholischen Missbrauchsskandals steht jedoch bis heute aus. Denn strafrechtlich ist es für Ermittlungen meist zu spät. Eine unabhängige Aufarbeitung durch eine staatliche Untersuchungskommission, wie in anderen Ländern üblich, gibt es in Deutschland bis heute nicht. Stattdessen versucht die Kirche sich selbst an der Aufklärung. Immer neue Gutachten werden dazu in Auftrag gegeben. Und die Opfer warten weiter auf eine angemessene Entschädigung.
Matthias Katsch, der mit der Initiative "Eckiger Tisch" maßgeblich zur Aufdeckung des Skandals beigetragen hat, liest aus seinem 2020 erschienenen Buch. Darin schildert er das innerkirchliche System des Vertuschens und Verschweigens und analysiert den gesellschaftlichen Umgang damit. Welchen Anteil haben die Doktrin und die Organisationsform der Kirche daran, dass solange so viele Verbrechen unerkannt blieben? Welchen Anteil haben Staat und Justiz? Und was muss sich ändern, damit es aufhört… diese und weitere Fragen diskutiert er mit dem Publikum
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Humanistischen Union Baden-Württemberg, dem Arbeitskreis kritischer Jurist_Innen Freiburg und dem Institut für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht der Universität Freiburg (Reihe "Tacheles")
Donnerstag, 20. April 2023 20:00 Uhr Uni Freiburg - Kollegiengebäude I, Raum 1098 (Horst-Weitzmann-Hörsaal), Platz der Universität 3, 79098 Freiburg
Der Eintritt ist frei
Foto: Evelin Frerk